Kommentar der Woche vom 07.12.2020

  • von Emil Sänze
  • 07 Dez., 2020

Vielfalt! Über den Umgang unserer Gesellschaft mit den eigenen Schwachen - und über interkulturelle Zumutungen

Liebe Leser,
Dies wird eine kleine Empörungsrede über Schieflagen und Heuchelei im kollektiven Bewusstsein. Man kann es ja nicht mehr übersehen. Beim Statistischen Bundesamt (s. https://www.destatis.de/.../Erlauteru.../schutzsuchende.html) finden Sie folgende Definition von Schutzsuchenden: “Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. Die Begründung für ihren Aufenthalt wird hierbei aus ihrem Aufenthaltsstatus im Ausländerzentralregister abgeleitet. Zu den Schutzsuchenden in Deutschland zählen die folgenden drei Kategorien von Ausländerinnen und Ausländern: Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus halten sich zur Durchführung eines Asylverfahrens in Deutschland auf, wobei über ihren Schutzstatus noch nicht entschieden wurde. Schutzsuchende mit anerkanntem Schutzstatus besitzen einen befristeten oder unbefristeten Aufenthaltstitel aus dem humanitären Bereich des Aufenthaltsgesetzes. Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus halten sich nach Ablehnung im Asylverfahren oder nach Verlust ihres humanitären Aufenthaltstitels als Ausreisepflichtige in Deutschland auf.“ Dies hier muss das Gelobte Land sein: 2015 zogen 2.016.241 Ausländer nach Deutschland zu (davon 1.300.761 männlichen Geschlechts), 2016 immerhin 1.719.075 respektive 1.067.647, 2017 1.384.018 respektive 843.437. Dieser Trend hält ungebrochen an, mit 2018 1.383.581 respektive 847.585 und 2019 1.345.945 respektive 823.932. Natürlich sind das die Zuzüge und noch nicht der Wanderungssaldo – sie finden diese Zahlen beim Statistischen Bundesamt (s. https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=1&levelid=1606814882023&auswahloperation=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel=werteabruf&code=12711-0005&auswahltext=&wertauswahl=88&wertauswahl=85&wertauswahl=1777&werteabruf=Werteabruf#abreadcrumb). Was schält sich hier heraus? 1. Die offizielle Schutzsuchenden-Definition unseres Staates umfasst keine Deutschen. Zumindest symbolisch bedeutsam. 2. Wer auch immer sich hinter dem massiven Zustrom von Ausländern in unser Land verbirgt – niemand kann dergleichen in vermeintlich reiner gesinnungsethischer Hilflosigkeit und ohne harte Hintergedanken zugelassen bzw. veranlasst haben. (Die Fort- und Zuzüge der Deutschen im gleichen Zeitraum finden Sie hier, s. https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?operation=abruftabelleBearbeiten&levelindex=1&levelid=1606815827771&auswahloperation=abruftabelleAuspraegungAuswaehlen&auswahlverzeichnis=ordnungsstruktur&auswahlziel=werteabruf&code=12711-0005&auswahltext=&wertauswahl=88&wertauswahl=85&wertauswahl=1777&werteabruf=Werteabruf#abreadcrumb). Wir wissen mit diesen „zweidimensionalen“ Zahlen noch nicht, Menschen welcher Herkunft oder Zielsetzung verzeichnet sind. Dass wir Millionen Flüchtlinge mit oder ohne Anführungszeichen haben kommen lassen, ist aber gewiss. ---

Ich will hier folgende These vortragen: Die zugelassene und geförderte Zuwanderung hat zwei Ebenen, eine psychologische und eine wirtschaftliche (eine ideologisch-postdeutsche sowieso, aber davon spreche ich heute nicht). Auf der psychologischen Ebene halte ich fest: Es handelt sich um hoch ritualisierten Hilfswillen. Hier wird der barmherzige Samariter ausgelebt. Unsere Gesellschaft ignoriert die eigenen Schwachen, die Landsleute, und schiebt sie in weniger gut ausgeleuchtete Ecken unserer Gesellschaft ab. Warum? In einer stark auf materielle Belohnungssysteme (d.h. „Wohlstand“ und „Status“) ausgerichteten Gesellschaft wird der Landsmann zunächst als wirtschaftlicher Konkurrent, vulgo: als Futterkonkurrent, behandelt. Da hart um Wohlstand gekämpft wird, wird dem Futterkonkurrenten nicht automatisch Mitgefühl zu Teil – der Impuls zum Hilfswillen wird unterdrückt und der Vorgang rationalisiert. Er wird als Mensch „versachlicht“, pseudo-objektiviert – bewusst Distanz gehalten und in absichtlicher Anonymisierung die Beziehung verweigert. Denn das biblische Gleichnis vom Samariter ist eben deshalb so unerhört in seiner Wirkung, als der helfende Samariter einem anderen Ethnos angehörte als der Hilfsbedürftige. Unter Seinesgleichen wurde dem bedürftigen nämlich nicht geholfen, er wurde liegengelassen. Der Einheimische wird bei uns an staatliche oder andere Versorgungssysteme delegiert – der stille Tafelfreiwillige und zu Opfern bereite Spender wird sich niemals so systemrelevant fühlen dürfen wie irgendeine Kapitänin Rackete, die mit moralischer Unterstützung des Auswärtigen Amtes und anderer Vertreter der hohen Politik ihren Flüchtlingskahn ebenso Medien-spektakulär wie unter spektakulärem Bruch geltenden Rechts in einem italienischen Hafen auslädt. Diese Leute haben die höhere Moral offenbar regelrecht gefressen und fühlen sich berechtigt, nach ihrem eigenen Gesetz – also als Autonome – zu leben und die Gesetze gewöhnlicher Menschen zu verachten. Die Hybris dieser Leute und ihres Milieus ist mit Händen zu greifen. Der Fremde eignet sich zur Projektion des eigenen Gut-Selbstbildes, da er kein Konkurrent zu sein scheint.

Denn: Will sich der Mensch nicht als guter Mensch fühlen? Stellen Sie sich z.B. vor, Sie wären eine schon ältliche politische Figur mit beschränktem persönlichem Charme, die niemals Kinder haben wird, die sich nun Ewigkeitsruhm und Fortleben als Weltretter*in oder Übermutti erwerben möchte. Die Zuwanderung erfüllt ein tiefes psychisches Gutsein-Bedürfnis, so dass man in anderen Lebensbereichen, im Verhältnis zu anderen Gruppen, auch mit dem Nichtgutsein leben kann. Für den Gutmenschen besteht sogar der Vorteil, dass er das Solidaritätsband, nach dem ihn gelüstet, frei wählen kann und gegebenenfalls seine Präferenz anderen Menschen sogar als Steuerlast aufbürden kann. (Dazu kann man die Anderswilligen zu Schlechtmenschen erklären, insbesondere Schlechtdeutschen). Eine persönliche Dauerverpflichtung muss nicht eingegangen werden. Kurz gesagt: Der Gutmensch sucht für sein moralisches Petting eine vermeintlich harmlose Gruppe, die vor allem keine ökonomische Konkurrenz darstellt und der er eigentlich zu nichts verpflichtet ist. So, wie früher alte Witwen (ich übertreibe bewusst) für die Mission warme Söckchen gestrickt haben mögen, so wird sich jetzt eine vermeintlich hilflose Schutzgruppe gesucht und sich an deren Exotik ergötzt bzw. deren Exotik sogar im Rousseau’schen Sinne des „Edlen Wilden“ (Was für eine interessante Kultur! Da muss man beim Strafrecht Kompromisse machen!) vergötzt. Wichtig an dem Vorgang ist: Man hat sich ein Ersatz-Schmusewesen konstruiert, um sein Wohlfühlgewissen und damit letztendlich sein eigenes Ego zu befriedigen. Genau diese – Pardon: verlogene! – moralische Selbstgewißheit erlaubt dann, den eigenen Landsleuten, wo es ihnen weniger gut geht, zeitgleich mit einem kühlen „Selber Schuld!“ zu begegnen bzw. Kritiker und Andersdenkende in Gedanke und Wort radikal zu entmenschen – sie als „Nazis“ und dergleichen aus der stark reduzierten Gemeinschaft der „anständigen Deutschen“ zu streichen. ---

Der eigentliche „Nächste“, auch im christlichen Sinne, mag nämlich nicht am anderen Ufer des Mittelmeeres leben, sondern in der Wohnung gegenüber: Als alte Witwe, als alleinerziehende Mutter, als Langzeitarbeitsloser, als Tafelgänger. Ihnen zu helfen gilt in der Welt der liberalen Gutmenschen eben nicht als glamouröse Großtat, sondern eher als unsexy, wo nicht als Schwäche im sozialen Wettbewerb – der wird schon selber schuld sein, hat eben was falsch gemacht, nur die Harten kommen in den Garten usw. (Nicht viel anders ist es mit den Behinderten, die um jeden Preis – z.B. die schulische Behinderteninklusion, die schwierige Ausgestaltung des Bundesteilhabegesetzes – inkludiert werden sollen, als hätten sie niemals „gesellschaftliche Teilhabe“ gehabt. Wie inkludieren Sie denn einen Autisten in einer Klasse gewöhnlicher Gymnasiasten, und wem ist mit dieser Übung um ihrer selbst willen weitergeholfen, wer hat einen realen Gewinn an Lebensqualität?). Wie immer man privat über die Schwachen der Gesellschaft denken mag, ob man sie mit Sentimentalität oder nüchtern volkswirtschaftlich kalkulierend betrachten mag: Sie hoffnungslos abzuhängen kann für das Gewebe keiner Gesellschaft gut sein! Ebenso wenig kann es zweckmäßig sein, seine helferischen Affekte zuerst an Menschen ausleben zu wollen, die hier schlicht fremd sind, nicht hergehören, das Gewebe nicht tragen. Das Gewebe, von dem ich spreche, ist die politisch-gesellschaftliche Schicksalsgemeinschaft des Staatsvolkes. Der intuitive Zusammenhalt einer Gesellschaft kann nicht durch staatliche Anordnungen ersetzt, ein künstlich definierter Zusammenhalt erst recht nicht befohlen oder administrativ erzeugt werden, auch wenn sich ehrgeizige Sozialingenieure und politische Gesellschaftsplaner gerade wieder als unumschränkte Herren über menschliche Meerschweinchen gerieren. Die Innenpolitik und die Außenpolitik sind inzwischen durchaus Facetten desselben Umgestaltungswahns, der wohl zu einer Art globaler Innenpolitik führen soll. Ich denke hier nicht nur an einige Migrantenideologen, die unter der allgemeinen Selbstaufgabe für ihren Gestaltungsehrgeiz Morgenluft wittern und uns als ihre Knetmasse betrachten – ich denke auch an Figuren wie Dr. Wolfgang Schäuble. Dieser sagte (ich berufe mich auf den JF-Herausgeber D. Stein) am 20.8.2020 gegenüber der „Neuen Westfälischen“ folgenden Satz: „Die Corona-Krise ist eine große Chance. Der Widerstand gegen Veränderung wird in der Krise geringer. Wir können die Wirtschafts- und Finanzunion, die wir politisch bisher nicht zustande gebracht haben, jetzt hinbekommen.“ Ich habe diesen Menschen noch keinen Tag in seinem Leben für einen Demokraten gehalten – aber jetzt lässt er die Maske fallen. Die Euro-Bonds sind als „Corona-Bonds“ bereits Realität.

Heuchelei und bigotte Selbstgerechtigkeit hat es auch in unserem Land zu allen Zeiten gegeben. Immer wollten sie als Tugend gelten. Die Zeiten, in denen sie sich der Rückendeckung durch Regierungen erfreuten, waren weniger gute. Der hilfsbedürftige Fremde wird als Fetisch rituell verehrt, um das Elend anderenorts nicht sehen zu müssen, in Abrede zu stellen, an den anonymen Sozialstaat abschieben zu können. Wie oft haben wir hören müssen, wir seien so ein reiches Land! Aber fragen Sie einmal reale Familien. Im einen Fall wird rituell attachiert, im zweiten Fall unter Heranziehung aller möglichen selbstgerechten Ausflüchte detachiert. Mal ehrlich: Welche Gesellschaft (denken Sie an irgendein Südland mit traditionell-intaktem Familienverband, wie Italien) bei gesundem Verstand und Gefühlshaushalt würde jemals den ökonomischen Mehrwert (oder Minderwert) aus der Erziehung eines Kindes beziffern und gegen die Nichtexistenz eines solchen Kindes abwägen wollen? Welche kranke Gesellschaft lobt den Verlust des Überlebenstriebs? Wie krank (s. https://www.zeit.de/online/2007/42/Migranten-Sinus/seite-2; s. https://www.sueddeutsche.de/.../zuwanderung-spd-cdu...) ist eine Gesellschaft (besonders die medialen Großclaqueure), die nicht ihren eigenen Nachwuchs als ihre Zukunft betrachtet? Welche Gesellschaft würde aufrechnen, was uns „die Alten“ – Unsere Väter, unsere Mütter, wie die gleichnamige TV-Serie - kosten, und würde sie unter den ausgedrechseltsten Euphemismen schlicht für ihre letzten Monate in Altenpflegeheime, de facto: Sterbeanstalten, stecken? Welche Gesellschaft würde einen Boom der (billigeren) Totenverbrennung feiern, wo all die biederen Gesichter der aufgesetzten Bestatter-Pietät längst hart und fünfstellig kosten? Und dann: Welche Gesellschaft lässt sich die Ruheplätze der Toten noch als Pacht bezahlen und räumt die eigenen Mütter und Väter nach 20 – 25 Jahren ab, während man verehrten anderen monotheistischen Religionen gerne ein ewiges Ruherecht, also einen Tod erster Klasse zubilligt? Welche Gesellschaft regt sich mehr auf über das Leid von Tieren als das von Menschen, denn Menschen haben ja angeblich den freien Willen, sich selber zu helfen? Welche Gesellschaft vergötzt einerseits rituell das menschliche Leben, das bis in seine letzten Wochen um jeden Preis beschützt werden soll, und zwingt andererseits die gewöhnlichen, lebendigen Bürger, die Kinder, die arbeitenden Steuerzahler tagtäglich unter die maximale Entwürdigung eines ekelhaften Alltags-Maulkorbs, lässt die YouTube-Beiträge der Andersdenkenden - und seien sie auch erfahrene Mediziner- löschen, soweit sie nicht der vergötzten Linie der WHO entsprechen? Welche Gesellschaft bestraft einen Landwirt, der eine trächtige Kuh (ein Kalb ist in dieser so humanen Gesellschaft derzeit einen niedrigen zweistelligen Eurobetrag wert) schlachten lässt, mit 380 Euro aus – verständlichen! – Tierschutzgründen, fährt Kampagnen gegen das Schreddern von Küken, stellt aber die Abtreibung von Kindern als frauliche Emanzipation und Wahlfreiheit des Lebensentwurfs dar und finanziert Einrichtungen, die die gerne die nötigen Bescheinigungen dazu ausstellen? In einem Fall wird, verständlich, denn die menschliche Psyche braucht heilige Bereiche, der Friede auch des tierischen Ungeborenen zum Absolutum erhoben; im anderen Fall wird das ungeborene störende Kind einfach zum Noch-nicht-Menschen erklärt.

Das Schlauchboot im Mittelmeer motiviert die EKD zu höchstmoralischen Predigten; der Obdachlose in der Tiefgarage liegt derweil in seinem Urin. Der Eine ist heiliger Fremder, der Andere ein Fall für die Polizei, die wird ihn schon irgendwie zu verwahren wissen… Eines ist klar: Eine Gesellschaft, die sich in solchen Widersprüchen bewegt, die, um z.B. den Porsche zu fahren, dem Anderen seinen gerechten Bissen nicht gönnt, die ihm Hartz IV verordnet, die braucht einen Fetisch an dem sie sich ihren eigenen Gütewillen demonstrieren kann, den sie dazu immer wieder hervorzieht. Dieser Fetisch ist heute der Flüchtling, und zwar umso mehr in dem Maße, als die Vertreibungs-Flüchtlinge des eigenen Volkes ab 1944 (selbst damals! „Flüchtling-Engerling-Schädling!“, „Rucksackdeutsche!“ etc.), des Bombenkrieges hämisch als „Selber Schuld!“ gebucht werden und keine Solidarität, kein Mitleid erfahren sollen. Da sind Konjunkturhistoriker heute sogar in der zynischen Lage, aus einer brutalen Vergewaltigung und Fremdverfügung eine „Befreiung“ zu stricken und die Geschichte mit dem Vorschlaghammer für heutige politische Zwecke zurechtzuhauen. Oder die evangelische Stadtdekanin Quincke sagte über Pforzheim, das durch einen RAF-Bombenangriff 17.600 Menschen verlor: „Pforzheim war keine unschuldige Stadt!“ Andere Völker haben da mehr Würde, denen wäre zumindest das nicht passiert. Denen wäre das Eine oder Andere doch noch heilig. Denn – wofür tun wir das denn alles, wenn nicht, wie jeder beliebige Spatz in der Hecke seine Kinder füttert, für die schlichte Fortsetzung unserer Art? Warum fehlen die deutschen Kinder? Meist nicht aus Selbstverwirklichung, sondern weil der Staat des Paradies-Götzendienstes die Leute brutal ausplündert. Mein unverheirateter Mitarbeiter hat ca. 40% Abzüge vom Brutto; fiktiv verdient er gut. ---

Nun müssen wir sagen: Unsere eigene Partei wollte auf dem Bundesparteitag in Kalkar nicht unser Stuttgarter Pensionsmodell unterstützen, welches tatsächlich die Altersversorgung auf eine umfassende gesellschaftliche Basis stellt und damit strukturelle Entsolidarisierung und die Gefahr der Altersarmut für bestimmte Lebensläufe (eingeschränkte Erwerbszeiten, Kindererziehung, geringes Einkommen, Aussiedlergeschichte etc.) gebannt hätte und aus meiner Sicht DER große Wurf für einen Ruck in der Gesellschaft geworden wäre. Stattdessen laufen wir nun Gefahr, auch als AfD, an einem strukturell nicht mehr geeigneten Modell herumdoktern zu wollen, weiterhin den Faktor Arbeit über Gebühr zu belasten und damit das Ausweichen des Systems in Billiglohnstrukturen irgendeiner Form. Es soll weiterhin so bleiben, dass die Gutgestellten ihre Positionen verteidigen und die Schlechtgestellten in einer sich noch weiter öffnenden Schere hoffnungslos abgehängt werden. Wo nun die Hoffnung verloren geht, da verschwinden die guten Manieren, da macht sich die Wut breit. Und wir erleben ja genau diese Tendenz selbst, und gerade, in den Strukturen unseres Staates: Pfründe und weltanschaulich geprägte Aufgaben werden mit Zähnen und Klauen verteidigt, während Andersdenkende, die andere Prioritäten fordern, mit aller Unverschämtheit zunehmend offen als Extremisten oder gesinnungskriminelle Außenseiter diffamiert werden – und dies aus höchsten Staatsämtern heraus, von „Dunkeldeutschland“ bis hin zu Strobls, des wohl wichtigsten Schwiegersohns dieser Republik, angeblich allgegenwärtigen „Reichsbürgern“, wo immer Leute auf die Straße gehen. Wer sich partout Feinde schaffen will, wer die Gesellschaft so brutal spaltet, indem er Andersdenkenden den demokratischen Prozess verweigert und sie dann als außerparlamentarische Opposition kriminalisiert (vor gut zwei Wochen habe ich im Wochenkommentar darüber geschrieben), der schafft sich auch Feinde und beginnt sich zu fürchten. Das denke ich mir stets, wenn Strobls pferdebeschwänzter Personenschützer-Polizist zuerst die Landtagskantine abcheckt, bevor zehn Minuten später der Gatte der designierten ARD-Programmchefin und Schäuble-Tochter mit seinen zwei Leibwächtern selbst zum Essen kommt. Es könnten sich ja in der Kantine böse Reichsbürger versteckt halten oder gefährliche kleine Mädchen, die sich für Anna Frank halten, von bösen Querdenkern für ein Autogramm vorgeschickt.

Aber: Einer so gravierenden, von oben befohlenen Umpolung aller gesellschaftlichen Werte hin zu einer angeblichen „Vielfaltsgesellschaft“, wie in der sogenannten Flüchtlingskrise inszeniert, unterliegt fraglos auch ein ökonomisches Kalkül. Keine Bundesregierung wird je behaupten können, sie sei derart naiv und überrascht gewesen, um die die Folgen nicht abschätzen zu können. Allein, wenn man für die Landkreise flugs KfW-Kredite zinslos arrangierte, kann man doch nicht sagen, man hätte sich gegen den Vorgang gesperrt oder sei überrascht worden. Der Eindruck liegt nahe, die Regierung Merkel hatte vielleicht vage Hoffnungen, einerseits ein neues Reservoir billiger Gastarbeiter zu schaffen, eine künstliche Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen und so wie in den 1970er Jahren das Lohnniveau zugunsten der Wirtschaft zu senken. Diesen Interessen sollte die gewachsene Gesellschaft mit Gewalt angepasst werden; ihre Gegenwehr wird kriminalisiert. Man hat lange genug von angeblichem „Fachkräftemangel“ geschrieben, anstatt die Gewinnmargen in den Blick zu nehmen – und meinte billige Pflegekräfte, arabische Asphaltarbeiter oder angelernte Zugschaffner, oder bildete sich ein (oder tat so), die Nachwuchssorgen des klassischen Handwerks, vom Bäcker bis zum Gerüstbauer, vor allem aber der Metzger, würden durch junge Somalier gelöst. Man wollte wohl so dumm sein – es scheint eine deutsche Konstante, den Willen zur kollektiven Dummheit als Gehorsamstugend zu betrachten -, mit den jungen Leuten, die das Ausland aus vielleicht guten Gründen einfach gehen ließ, hier den Staat NEUDEUTSCHLAND aufziehen zu wollen und die Lösung eigener Probleme anderswo zu suchen, anstatt sich HIERZULANDE fähige und vor allem schonungslos ehrliche Leute zu wählen. Mit den fremden Managern hatte die Wirtschaft ja analog schon Ähnliches versucht, Leuten, die außer ihren Boni bei uns keine Interessen haben. Jeder Sechzehnjährige dürfte heute begriffen haben, dass nicht alles so toll ist, wie es in den Zeitungen steht – nur hat dieser Staat es vermocht, die Unzufriedenheit und die in dieser Generation scheinbar vorhandene diffuse Zukunftsangst auf die Andersdenkenden abzulenken und diesen jungen Leuten vorgekaute Empörungsanlässe von „Klimawandel“ bis zu „strukturellem“ Rassismus frei Haus in den Mund zu legen. Nun gut: Mögen sich diese Jungen einmal bei all ihren schwarzen Mitbürgern für die täglichen Bequemlichkeiten bedanken, die offenbar Schwarze für sie erfunden haben. Oder woran sie eben aus strukturellem Rassismus zu erfinden verhindert waren, weil alte weiße Männer das irgendwann früher für wichtig hielten. Als da wären: Papier, Buchdruck, Metallurgie, Porzellan, Dampfmaschinen, Turbinen, Eisenbahnen, Metallschiffe, Betonbau, Verbrennungsmotoren jeder Art von Otto bis Diesel, Elektromotoren jeder Art von Faraday bis Tesla, Telefon, Aerodynamik, Transistoren, Marconi’sche Wellen, Radar, Kernspaltung, Mikroprozessoren, Raumschiffe, Internet, Smartphones… Ja, wir haben halt die Last der Techno-Zivilisation. ---

Man belastet, ob aus Bequemlichkeit (der geringste Widerstand!) oder aus tatsächlichem Hoffnungs-Kalkül, die einheimischen, dem Wohlstand anhängenden Deutschen finanziell derart für alle möglichen ausufernden staatlichen Aufgaben, dass für diese die Erziehung von Nachwuchs zu einem Armutsrisiko wurde – und will diese Nachwuchslücke durch kulturfremde Zuwanderung ersetzen. So argumentiert eine Gesellschaft, die ihrer Bequemlichkeit über ihre eigene Selbsterhaltung setzt und die Bequemlichkeit, nicht die Selbsterhaltung des eigenen Staatsvolkes und der eigenen Kultur, zum obersten Ziel setzt. Der an sich selber nichts mehr liegt und die lieber von Weltrettung schwadroniert. Ein solches Ziel ist selbstverständlich nicht nachhaltig, sondern opfert die eigene Zukunft dem leichtsinnigen Heute. Und Alle haben panische Angst vor staatlicher Repression – samt der Verurteilung durch die Mitläufer. Die gesellschaftlichen Folgen der unkontrollierten kulturfremden Zuwanderung wurden ignoriert, nein, schlimmer, die Gesellschaft selbst soll gegen ihren Willen den so geschaffenen Zwangs-Verhältnissen angepasst werden. Was nützt es, wenn einige Branchen kurzfristig Erleichterung finden, die Adaption der Zugewanderten zu Arbeitskräften aber das Gemeinwesen mit allerhand Sozialkosten belastet bzw. wenn – wie bei anderen moslemischen Zuwanderern auch – die nächste und vor allem die dritte Generation massiv Gestaltungsrechte fordert, die nur drastisch zu Lasten der ethno-kulturell deutschen Bevölkerung gehen können, oder aber ihre Identitäten und Loyalitäten außerhalb Deutschlands und seiner Kultur sucht und Fünfte Kolonne spielt? Diese massiven Forderungen sind längst in der Gegenwart angekommen. Wer als Politiker weite Teile der einheimischen Gesellschaft inzwischen brutal von der Gestaltung ausschließt, wer die demokratischen Institutionen nur als Vehikel gegen den offenen Diskurs einsetzt, wer Agenden gegen die Souveränität des eigenen Landes verfolgt, der hat Angst vor den Bürgern, weil er kein reines Gewissen hat.

Schlimm ist zunächst, und auch das halte ich hier fest, in welcher Weise seit 2015 der von der Regierung Merkel zugelassene, wo nicht veranlasste Zustrom von Menschen aus der Dritten Welt und aus dem Nahen Osten unsere Gesellschaft zutiefst gespalten hat. Das ist nicht zuerst die Schuld der Zuwanderer, sondern Derer, die sie holten. Diese Regierung begreift sich nicht mehr als Institution, die die realen Probleme ihres Staatsvolkes zu lösen hat oder lösen will. Sie begreift sich zunehmend als eine Institution mit einem Erziehungsauftrag hin auf ein vermeintliches Irdisches Paradies (oder was sie als solches darstellt - „Irdische Paradiese“ enden immer in der Diktatur) und will diesen Auftrag aus dem Grundgesetz wie Honig saugen. Die Staatsbediensteten und in diesem System Besserverdienenden sind plötzlich auch die „moralisch Guten“, während die weniger glücklichen, aus nachvollziehbaren Gründen wütenden Landsleute als „Modernisierungsverlierer“ diffamiert werden, neuerdings als jegliche Art von „Leugner“ vermeintlicher Wahrheiten – also der täglichen Propaganda. Das ist das eigentliche Übel, welches die bewußt in Kauf genommene gesellschaftliche Spaltung (die regierungsseitig ja immer der Opposition vorgeworfen wird) heute nahezu unüberwindlich macht und eine gesellschaftliche Befriedung aussichtsarm erscheinen lässt: Wer seine Landsleute derart verletzend behandelt, hat jedes Vertrauen verspielt – er (sie!) kann nur weitermachen, bis die Kraft nicht mehr reicht. Wer so behandelt wurde, der will keine Versöhnung mehr, sondern Revanche. Franz-Josef Straß sagte es einmal: Wer den Tiger reitet wird gefressen, wenn er absteigt. Die Polit-Eliten haben sich eine Legitimation ohne ihr Staatsvolk gesucht, aber irgendwann werden sie mit diesem Staatsvolk zwangsläufig konfrontiert werden. Corona-bedingte Einschränkungen der Grundrechte sind da allenfalls ein Zeitgewinn, selbst wenn es gelänge, wie Schäuble schon im August formulierte, unter dem Vorwand der „Krise“ die Wirtschafts- und Währungsunion der EU – wieder ohne jede Befragung des Staatsvolkes – durchzudrücken. ---

Wie sieht das Rezept der Entmächtigung der Landsleute, des eigenen Staatsvolkes aus? Das Grundgesetz wird hier zu einem Auftrag stilisiert, gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung, zur Not auch gegen die eigene Bevölkerung selbst zu herrschen. Dazu muss diese Bevölkerung als im moralischen Unrecht dargestellt werden, permanent. Die offizielle Merkel-Gauck-Steinmeier-Doktrin hat sich nämlich, von radikaler Einseitigkeit der Medien unterstützt, in diesem Vorgang klar gegen die Interessen der einheimischen Bevölkerung positioniert und den radikalen Umbau der Gesellschaft verordnet. Andersdenkende wurden stigmatisiert und kriminalisiert, „neudeutsche“ Menschen wie Prof. Naika Foroutan zu offiziellen Lieblingen. Diese Ideologie ist mittels vieler helfender Hände und Münder inzwischen in der Provinz angekommen. Hier wähnen sich Zuwanderer am Drücker und suchen den Konflikt zwischen Regierung und Volk für ihre Gestaltungsansprüche eines postdeutschen Raumes zu nutzen. Da ja die Deutschen von ihren Regierenden de facto als Faktor abgeschrieben sind: Innen durch forcierte Migration, außen durch einen EU-Staat. Jeder gewachsene Identitätskern, der Widerstand leisten könnte, stört und wird bewußt zersetzt – von der Kernfamilie über die Religion bis hin zur gewachsenen Staatsnation. ---

Und in diesem Klima gedeihen die wildesten und dreistesten Ansprüche, wenn sie nur von den Regierenden und der finanziellen Förderung der Landesregierung gedeckt scheinen. Ich zitiere z.B. aus dem „Impulspapier Integration – Enzkreis 2030. Gemeinsam im Enzkreis Vielfalt leben!“ des seinerzeitigen Enzkreis-Integrationsbeauftragten Eray Aydin, in seinem anderen Avatar der Juso-Vorsitzende in Pforzheim. Sie lesen lupenrein die ideologische Welt von Prof. Naika Foroutan und von Prof. Yasha Mounk, nach des Letzteren Worten die „Umwandlung einer monoethnischen in eine multiethnische Demokratie.“ Zitat aus dem „Impulspapier“: „Für die Erarbeitung des Integrationskonzepts hat die Stabsstelle Integration auf Grundlage von Daten und Literaturquellen dieses Impulspapier entworfen. Hiermit möchte die Stabsstelle Integration den Grundbaustein für das Integrations- und Vielfaltskonzept legen. Es werden Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und Projektideen präsentiert, auf deren Grundlage Integration bis 2030 praktiziert werden kann. Es ist damit der erste Schritt auf dem Weg zur vielfältigen Gesellschaft, in der alle Menschen die Identität des „Enzkreisler“ adaptieren, sich interkulturell öffnen, der Diskriminierung entsagen und eine emotionale Zugehörigkeit zu einer heterogenen Gesellschaft entwickeln. (…) Integration gelingt mit Hilfe des Akronyms ACTiV: 1) Anerkennung: Anerkennung von Gleichwertigkeit und somit Zugehörigkeit sollen als zentrale Normen und Werte die vielfältige Demokratie antreiben (Artikel 1GG, 3GG, 4GG, 5GG). 2) Chancengleichheit: Die Herstellung von Chancengleichheit und der Abbau von Ungleichheiten und Diskriminierung sollen deutlich thematisiert und praktiziert werden. 3) Teilhabe in Vielfaltsgesellschaft: Durch die gleichberechtigte Teilhabe in rechtlichen, politischen und ökonomischen Prozessen, wird der Zugang zu zentralen Ressourcen ermöglicht. (…) Es sollte ein besonderer Fokus auf emotionale Integration gesetzt werden. Ein neues Bild des „Deutsch-Seins“ sollte generiert werden, welches die Vielfalt der deutschen Bevölkerung repräsentiert. Dieses Bild sollte unabhängig von ethnischen, religiösen und kulturellen Merkmalen sein. Dieses Bild darf keine Gruppe, die in Deutschland beheimatet ist, stigmatisieren und ausgrenzen, wenn es eine emotionale Integration in der Bundesrepublik Deutschland verlangt. Der Baustein der Integration: Eine vielfältige Gesellschaft in der Demokratie gelebt wird! Der Gedanke der vielfältigen Gesellschaft wurde als ein „Versprechen“ schon im Grundgesetz implementiert. Integration ist somit die Umsetzung des „Versprechens“ einer gleichberechtigten und vielfältigen Demokratie.“ Aha - was haben Sie hier gelesen? Den Deutschen ist mit finanzieller Förderung der Landesregierung die Deutungshoheit über ihr eigenes Land in einem interessanten dialektischen Manöver aus der Hand genommen, was in der Region „geübt“ wird. Das Grundgesetz wolle es ja so. A) Es wird hier jeder eingeladen, sozusagen mit seiner eigenen Ordensregel in ein fremdes Kloster zu kommen und gleichwertig Ansprüche anzumelden. An einer gewachsenen Leitkultur braucht er sich nicht mehr zu orientieren, die Geschichte beginnt erst mit der 1949 von den Besatzern veranlassten provisorischen Verfassung. B) Dagegen hat die aufnehmende, historische gewachsene Gesellschaft ihr Selbstverständnis nun den Ankömmlingen anzupassen und auf den Normanspruch ihrer Ethnokultur und Religion in ihrer eigenen Heimat gefälligst zu verzichten. Der Begriff Deutsch wird radikal entkernt und soll zu einer zweckmäßigen Interpretation des Grundgesetzes reduziert werden (über das das Staatsvolk übrigens nie abstimmen durfte) und ad absurdum mit Migranteninhalten gefüllt. Die Grundrechtegarantieren des Grundgesetzes werden zum angeblichen moralisch-politischen Imperativ und „Vielfaltsauftrag“ umgedeutet (die Präambel, die das deutsche Volk als Urheber bezeichnet, das sich „kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben“ habe, ignoriert) und aus dem Grundgesetz letztendlich ein vermeintlicher Erziehungsauftrag gestrickt, der sich gegen die gewachsene Identität des deutschen Staatsvolkes, also das Herz des politischen Demos richtet. Aus meiner Sicht sind dies sehr aggressive Forderungen, die eigentümlicher Weise eigentlich nie von den Angehörigen der christlich-europäischen Kulturnationen artikuliert werden, die hier in den 1960er und 1970er Jahren als Gastarbeiter eingewandert sind – Italiener, Griechen, Portugiesen, Jugoslawen – sondern von Angehörigen moslemischer Minderheiten. Das postdeutsche Absurde geschieht nach dem Willen der grün-schwarzen Landesregierung völlig offiziell. Der Umgestaltungsanspruch, in dem die Einheimischen Objekt sind, das sich gefälligst „öffnen“ soll, ist fundamental. Ich empfinde das als Vergewaltigung unter dem Anspruch eines verdrehten Moralkosmos.

Es ist sicher nicht falsch, eine völlige staatsbürgerliche Gleichstellung zu fordern, die ja unserem Rechtsstaat völlig entspricht – vor allem, die Religionsfreiheit, sie existiert ja. Nach dem Vorbild der französischen Judenemanzipation – als Bürger ALLES, als organisierte Minderheit nichts. Frankreich hat zwar seit seiner Revolution auf sein offizielles Laientum Wert gelegt, sich aber seine Kultur niemals nehmen oder auch nur in Frage stellen lassen, bis hin zu Charlie Hébdo oder sonstigen Erpressungsversuchen. Selbst ein Macron zeigt da die Zähne. Ich meine: Jeder Staatsbürger muss, wenn er die Befähigung hat, Zugang zu allen Wegen der persönlichen Selbstverwirklichung haben, die unseren Gesetzen und unserer Gesellschaftsordnung entsprechen. Einen Unterschied macht es aber, seine ethno-religiöse Identität gewissermaßen zum Beruf zu machen, sich ständig als strukturell unterdrücktes Opfer zu gerieren, Quoten zu fordern, die geforderte Extrawurst zum Normanspruch zu machen. Dies nämlich, um die gewachsene Identität der Mehrheit als einen vermeintlichen Zustand der Ungerechtigkeit moralisch zu denunzieren und anzugreifen, einen grundsätzlichen „Reset“ eines gewachsenen Landes zu fordern, dessen gesamtdeutsche staatliche Geschichte schon mit Otto dem Großen und der siegreichen Lechfeldschlacht von 955 n.Chr. begann. Vermutlich würde ein Herr Prof. Meuthen nicht einmal dies gerne hören, der schon in der Bismarck‘schen Sozialpolitik einen Proto-Nazismus sehen will. Jedoch lassen sich die Tatsachen der Geschichte nicht durch tendenziöse Interpretation aus der Welt reden. Ich meine: Wer hier einwandert, und wem dann dieses Land DOCH allzu deutsch ist, der mag gerne eines finden, das seinen Sonderwünschen mehr entgegenkommt, zum Beispiel ein islamisches. Demokratische und religionsfreie gibt es unter diesen selbst im besten Fall leider nur wenige. Ich mag nun nicht gerne haben, dass meine Heimat zu einem Sandkasten für all diejenigen Gesellschafts-Experimenteure wird, denen ihre eigenen Herkunftsmilieus zu streng und intolerant rochen und die dafür meine Heimat als Knetmasse betrachten, oder schlimmer. Nur ist es in jenen Herkunftsgesellschaften oft so, dass man dort nichts Besonderes ist, von keiner komplexbeladenen Dummheit der Schuldbürger (mein Dank an den Schöpfer des Begriffs, Michael Klonovsky) unterwürfig hofiert wird und keine Sonder-Rücksichten samt drastischem Gestaltungswillen gegen die Mehrheit geltend machen kann. Dort würde man nämlich behandelt wie jeder andere auch. Der dreiste Anspruch gedeiht nur in der mit allen möglichen Mitteln geschürten und verstetigten Ausnahmesituation, in der die Regierung gegen ihr Volk die ganze Gesellschaft, den ganzen politischen Bau, die Karten neu mischen will. In der Normalität, die all diese Akteure eben nicht wollen, würde man sie mitsamt ihren dreisten Ansprüchen entrüstet dorthin anempfehlen, wo sie sich wohler fühlen, und wir danach auch. Wir Deutsche sind nicht der Kompost, auf dem Andere ihre Pläne gedeihen lassen wollen. Für heute – alles.
Ihr
Emil Sänze
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