Über die Gefahren der Digitalisierung

  • von Emil Karl Sänze
  • 13 Jan., 2022

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Liebe Leser,

es geht mir heute um Risiken der Digitalisierung, die in aller Munde und vor allem im Koalitionsvertrag der Grün/Schwarzen Landesregierung prominent steht. Ich halte es kurz, denn es braucht nur einiger prinzipieller Einwände gegen die von der Landesregierung verbreitete Euphorie-Stimmung – diese beziehen sich auf Selbstbestimmung des Bürgers und die Sicherheit der infrastrukturellen Grundversorgung. Digitalisierung, insbesondere „Künstliche Intelligenz“ soll alles lösen, und wir werden in einer glücklichen Märchenwelt leben, so scheint’s. Auf 162 Seiten des Koalitionsvertrags steht das Wort 149 mal (s. https://www.baden-wuerttemberg.de/.../210506...). In welchem Sinne wird es gebraucht? „Die Digitalisierung verändert die Art, wie wir leben, wie wir lernen, arbeiten und produzieren.“ (…) „Mit ambitionierten Lernbrücken geben wir Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die durch die Corona-Krise verursachten Lernrückstände schnell aufzuholen. Den Digitalisierungsschub aus der Krise nehmen wir mit – in der Arbeitswelt wie in der Verwaltung.“ (…) „Nicht nur der Klimawandel verändert die Welt massiv, sondern auch die Digitalisierung aller Lebensbereiche. Wir in Baden-Württemberg gestalten den digitalen Wandel mit aller Kraft und gehen weiter so entschlossen voran wie kein anderes Land. Unser Grundsatz heißt: Die Digitalisierung soll dem Menschen und dem Gemeinwohl dienen und neue Chancen schaffen. Ultraschnelles Breitband und Mobilfunknetze der neusten Generation sind die Basis für eine erfolgreiche Digitalisierung. Wir werden das Cyber Valley als das führende Forschungszentrum Europas für Künstliche Intelligenz (KI) weiter ausbauen und mit Unternehmen und Start-ups vernetzen. Mit dem neuen Innovationspark KI schlagen wir eine breite Brücke zum Mittelstand. Und schließlich: Die Digitalisierung dient dem Menschen auch in seinem Verhältnis zum Staat. Mit einem Masterplan für die digitale Transformation der Verwaltung setzen wir die konsequente und durchgehende Digitalisierung der Landesverwaltung um.“ usw. usw. Es ist eine Art Mantra um das herum eine ganze Erlösungsperspektive konstruiert wird. Es berücksichtigt keine Krisenfälle.

Ich bin eigentlich auch im vorgerückten Alter ziemlich technikaffin, aber ich habe keinen Bedarf an irdischer Erlösung. Digitalisierung kann ein Werkzeug sein, aber man muss den Zweck kennen, wo man damit hinwill. Das Geschrei der Landesregierung lautet: Nachhaltigkeit! Digitalisierung ermöglicht es derzeit, Mitarbeiter, die dem Ex-KBW-Funktionär Kretschmann samt seinem von keinem Wahlvolk legitimierten Innenminister Strobl nicht parieren, zuhause im Homeoffice einzusperren. Man kann sie dann noch mit künstlichen Versorgungsengpässen unter Druck setzen; ob ihnen der Einzelhandel überhaupt noch das Lebensnotwendige verkaufen darf. Die Digitalisierung ermöglicht es nachzuverfolgen, wo sich der brave Bürger aufgehalten hat, der irgendwelche Corona-Apps zieht. Ihre neuen digitalen Stromzähler werden es ermöglichen, Ihnen den Strom zu Zeiten zu kürzen, an denen der ideologische „nachhaltige Strom“ nicht ausreichend zur Verfügung steht. Man hat Ihnen ja schon gesagt, dass der Strommarkt von einem Nachfragemarkt zu einem Angebotsmarkt werden soll; Sie nehmen gefälligst das, was man Ihnen gibt. In der WELT schrieb die Landesvorsitzende der GRÜNEN, Sandra Detzer, am 20.11.2021: „Wo wir Grünen an die Schalthebel der Macht kommen, werden wir nicht mehr verhandeln.“ (s. https://www.welt.de/.../Gruene-Sandra-Detzer-ueber-die...). Das ist für mich wirklich ein ekliger Duktus, als könne sie 1933 nicht erwarten. Totalitäre Allüren mit den Möglichkeiten der neuen Technik, dankeschön. Und in der Beurteilung dieser Herrschaften bin ich diesmal von Oskar Lafontaine gar nicht so weit entfernt (s. https://www.welt.de/.../Oskar-Lafontaine-Annalena...).

Lesen Sie mal diesen hier (Koalitionsvertrag): „Mit der Datenagenda vorangehen: Baden-Württemberg geht mit seiner föderalen Datenagenda voran und setzt viele Leuchtturmvorhaben um – sei es bei der personalisierten Medizin, dem autonomen Fahren oder der Verkehrssteuerung. Konsortien aus Forschung und Wirtschaft – und dort insbesondere aus den KMU – werden wir gezielt unterstützen, um Datenprojekte voranzutreiben. Dabei setzen wir auf vorhandenen Vernetzungsstrukturen wie dem Strategiedialog Automobilwirtschaft, dem Forum Gesundheitsstandort oder der Allianz Industrie 4.0 auf. Der Aufbau einer geschützten und unabhängigen Datenökonomie wie zum Beispiel der europäischen Cloud-Initiative ist für Baden-Württemberg von strategischer Bedeutung. Um unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken, wollen wir deshalb gemeinsame Datenräume auf europäischer Ebene etablieren. Zusammen mit dem Bund und anderen Ländern werden wir innovative Anwendungsprojekte entwickeln, wie zum Beispiel einen Datenraum Mobilität. Wir werden zudem disziplinübergreifend an einem Datenraum Gesundheit zum Wohle der Patientinnen und Patienten arbeiten.“ Steuerung und Data-Mining also; wenn Sie dann noch von träumen hören, mittels KI Verwaltungsentscheidungen quasi zu teilautomatisieren und die lästigen Abstimmungen realer Bürger zu ersetzen, dann wird es definitiv ungemütlich. Und immer soll das vermeintliche „Heil“ partout auf europäischer Ebene stattfinden, denn die ganze Euro-Welt ist altruistisch, so wie bei den Target II Salden. Kurz gesagt: Gott sei Dank hat Dschingis Khan, um mit Dostojewskij zu sprechen, wenigstens den Telegraphen nicht gehabt. Ein Kretschmann samt Strobl mit KI ist mir gerade unter den jüngsten autoritären und willkürlichen (medizinisch nicht haltbaren) Einschränkungen der Grundrechte für bestimmte Kategorien von Bürgern, die totalitäre Geisteshaltung offenbaren, definitiv ein politischer Alptraum. Es reicht, dass Google, die Datenkrake, uns inzwischen besser kennt und unser Verhalten besser analysiert hat, als wir selbst. Vorsicht, Herrschaften!
Das ist eine merkwürdige Verbindung von politischem Autoritarismus mit realer-Welt-Naivität und Wunschdenken. Wie gesagt, ich halte mich für technikaffin, und mein Büro ist voll von digitalem Konferenz-Spielzeug. (Der kleinste Wackelkontakt bringt es auf die Knie.) Man hat ja immerhin gerne die Illusion, wenn man ständig vernetzt ist, könne man auch ständig entscheiden. Jedoch: Wer von uns hat nicht alte, analoge, mechanische Autos gefahren, ohne alle möglichen Assistenzsysteme und ohne Mäusekino? Da setzen neben den politischen – nämlich zu viel nicht mehr kontrollierbare Macht für totalitäre Köpfe – meine Bedenken an. Die alte Technik hat einigermaßen autark funktioniert und war von vielen Kundigen verstehbar und leicht zu reparieren. Ausfälle hatten begrenzte Folgen. Sie war für Umstände geschaffen, in welchen auch einmal damit gerechnet wurde, dass Dinge schiefgehen können. Ein Feuerwehrauto, ein Traktor oder ein Panzer müssen unter allen Umständen funktionieren, und so ist es kein Wunder, dass die Stuttgarter Diesel-Fahrverbote eben für behördliche Notdienste oder die Polizei nicht gelten. Ein sozusagen umfassendes Entwicklungsrisiko, wie es unser Land unter ideologischen Festlegungen zunehmend häufig eingeht, ist nicht üblich, wenn das Produkt funktionieren muss – man behält gewöhnlich bewährte Komponenten, um das Risiko einzugrenzen. Man behält Sirenen, man behält Luftschutzbunker. Man schafft sich Rückversicherung für eine zweite Chance. Hierzulande wird einfach die Losung ausgegeben: Es wird funktionieren! Stellen Sie sich einfach vor: Irgendein Umstand träte ein, der die ganze erreichte Komplexität an irgendeiner kleinen Schlüsselstelle lähmt. Eine ungewöhnlich heftige Sonneneruption mit Teilchensturm, eine EMP-Waffe oder eine Sabotagesoftware in einem (Gott behüte!) Krieg – und alles Elektronische liegt lahm. Was wird aus Ihrer Kreditkarte? Was wird aus Ihrem Krankenhaus und Kraftwerk, Ihrem Wasserwerk, Gasversorger, das / der seinen Bedarf in einer Cloud (am besten noch bei ausländischen Unternehmen auf ausländischen Servern) verwaltet? Das „Internet der Dinge“ bedeutet eben auch, dass die Dinge (Produktionsmaschinen, Verkehrssteuerungen im autonomen Fahren) das Internet brauchen und ein offenes System bilden. Wie sind andererseits heute bereits die politischen Möglichkeiten, die in elektronischen Medien verbreitete, politisch relevante Information zu zensieren, oder Desinformation zu verbreiten? Oder erinnern sich noch, als (2010) das iranische Atomprogramm strauchelte, weil jemand die Steuerung der Uran-Gasanreicherungszentrifugen mit dem Stuxnet-Sabotageprogramm (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Stuxnet) versehen hatte, und diese verrückt spielten? Der Wurm war speziell auf Siemens-Anlagensteuerungen zugeschnitten. Von denen wird es in Deutschland einige geben. Wir sind also ganz einfach politisch erpressbar. Solche Dinge können in diesem Moment Menschen planen, die uns nichts Gutes wollen. Es gibt ja z.B. genug Staaten, in deren Angelegenheiten sich unsere Regierung andauernd einmischen zu müssen glaubt - und dort gibt es wohl nicht weniger fähige Programmierer als bei unseren sogenannten Verbündeten.

Und, ach ja, was machen Sie, wenn die digitale Infrastruktur zusammenbricht – aber die Grundstücke in Haus und Flur nur noch satellitenvermessen, aber nicht mehr markiert sind? Die Grundstückskataster, die Grundbuchämter sind den Gemeinden bereits weggenommen und – mutmaßlich nach Landkreisen – zentralisiert. Was tun Sie, wenn der freundliche Gemeindebeamte Ihnen nicht mehr die Papierakte gewichtig, mit einem satten „Bläpp!“sozusagen, auf den Tisch zur Einsicht fallen lässt, weil es diese Akte gar nicht mehr gibt? Sie haben Anarchie; Kein Recht kann ein Eigentum schützen, das nicht mehr nachweisbar ist. Wäre ich ein Kommunist und selbsternannter „Resetter“ (s. https://www.weforum.org/great-reset; Sie können zu den Aussagen von Klaus Schwab weiterklicken) aller sozialen und ökonomischen Bedingungen – der Zusammenbruch der digitalisierten Eigentums-Sicherheit wäre meine große Lebenschance für eine „Stunde Null“. Eine einzige Woche ohne Licht oder Wasser, und wir würden uns versehen.

Es kann doch kein Mensch von Vernunft hergehen und seine Infrastruktur aus Bequemlichkeit und Kostenerwägungen derart öffnen und zugleich so zentralisieren, dass er im Notfall einen Zusammenbruch der Infrastruktur riskiert. Es wird seit gut zwei, drei Jahren ständig vom Blackout (für BW natürlich BlÄckout. Pardon!) gemunkelt, er wird sogar mit Moritz Bleibtreu verfilmt. Covid-19 hat gezeigt, was man mit dieser Gesellschaft anstellen kann, wie sich ein Teil auf den anderen hetzten lässt. Wir haben gesehen, und erleben es mit Grausen, wie normales gesellschaftliches Zusammenleben zerstört wird, wie Verwandte ihre verwandten „Ungeimpften“ nicht mehr in ihre Häuser lassen (was nützt die Impfung, wenn Geimpfte vor Gesunden Angst haben). Die niedrigsten Instinkte wurden bedient, und vor unseren Augen erhebt sich ein neuer Totalitarismus. Hören Sie den TV-Politikern zu, wenn Sie es noch ertragen: Die Willkür und die totalitären Gedanken werden inflationär und ungehemmt ausgelebt, ein viehisches Hetzklima wird propagiert, sie kennen keine Hemmungen mehr. Weihnachten wird zum Gnadenakt einer wildgewordenen, größenwahnsinnigen Politikerschicht. Endlich dürfen sie ungestraft hassen, einschränken und quälen. Sogar Führerscheinentzug für nicht Covid-19 geimpfte Menschen wird offen ausgesprochen. Halten Sie sich von Menschen fern, die andauernd Andere bestrafen wollen. Mit größter Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Psychopathen.

Mit dem Blackout und dem Zusammenbruch der Grundversorgung, ich meine jetzt nicht nur Toilettenpapier, wären wir wohl in einem Mad Max-Szenario, bei den US „Purge“-Filmen, oder den britischen Sozial-Dystopien, die außerirdische oder sonstige Invasionen (Marsianer, Triffids und dergleichen) zeigen und unweigerlich vor der Auflösung der Gesellschaft und dem Faustrecht warnen. Man hat uns ja mit allerlei Zombie-Szenarien auf den Bürgerkrieg geistig vorbereitet und die Mitbürger virtuell als vermeintliche Zombies entmenscht. In den Filmen waren das die Virus-Infizierten; mir schwant, es sind die Indoktrinierten, die Freiheit für Ellenbogennähe mit der Herrschaft aufgeben und sich gegen ihre friedlichen Mitbürger wenden. Manche Fleischereifachverkäuferin und mancher Tankwart fühlen sich heute berufen, Ihnen Bürgerrechte zu gewähren oder nicht, denn die Herrschenden haben ihnen allen ihren kleinen Druckposten gegeben. Schauen Sie sich den Film „Das Experiment“ (2001, ebenfalls mit Moritz Bleibtreu; s. https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Experiment_(Film) an, der angeblich auf dem „Stanford-Prison-Experiment“ von 1971 beruhte (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Prison-Experiment ). Gib den kleinen Würstchen einen Knüppel und nicke Ihnen freundlich billigend zu, dann erlebst Du ein wahres Wunder an menschlicher Enthemmung und Machtmissbrauch. Die Mehrheit der Experiment-Gefangenen wollte ihre Situation durch Unterwürfigkeit meistern, genau das sehen wir auch heute. Sie meinen, es gehe vorbei – aber der Stromschlag des Würstchen-Wärters wird nur stärker, während ihm der Professor freundlich zunickt. Das wahre Problem in diesem Sadistenspiel besteht heute darin, dass die Opfer nicht freiwillig für 15 US-$ am Tag kommen, sondern zwangsweise infolge deutscher Staatsangehörigkeit, und dass die federführenden Sadisten das aus den Händen geglittene Experiment nicht abbrechen, sondern selbst in die Rolle der sadistischen Wärter schlüpfen und einander übertrumpfen.

Würden Sie von Herrn Lauterbach einen Gebrauchtwagen kaufen, oder vorn Herrn Söder? Würde man wissen wollen, wie bei denen die Hochzeitsnacht aussah? Schauen Sie doch die Talkshows mit Koalitionspolitikern an, dann wissen Sie es. Das Selbstmitleid, das die Täter hoffentlich bald (bevor Psyche und Gesundheit der Gesellschaft irreversibel geschädigt sind) zeigen werden, wenn ihr Machtrausch vorüber ist und das gegenseitige Vertrauen der Gesellschaft restlos zerrüttet, k***t mich schon heute an. Es wird dann heißen, sie hätten ja handeln und die Gesellschaft verantwortlich vor einer Seuche müssen, und sie hätten es nicht besser gewusst. Dabei stellt ihnen die Digitalisierung doch gerade solche vor den Grenzen des Menschen warnenden, sogar verfilmten Machtmissbrauchs-Szenarien per 5G bald überall im Land zur Verfügung.

Bis bald und – bleiben Sie in Bedrängnis geistig gesund. Wir wissen nicht, welche Gewalt gegen Andersdenkende noch kommt. Das noch 2019 Undenkbare ist bereits Realität.

Ihr

Emil Sänze
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